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Outreach

Outreach ist laut Definition der EU: „eine auf die lokale Ebene ausgerichtete Tätigkeit definiert, die Kontakte zu Einzelpersonen oder Gruppen aus bestimmten Zielpopulationen herstellt, die durch die bestehenden Einrichtungen oder das herkömmliche Gesundheitssystem nicht wirksam erreicht werden“ (¹).

Outreach-Arbeit ist eine niederschwellige, ressourcenorientierte, communitybasierte Form der aufsuchenden Arbeit im Lebensumfeld der Menschen. Das Konzept der Outreach-Arbeit findet im angloamerikanischen Raum und Teilen Europas bereits erfolgreiche Anwendung. Verein IKEMBA hat das Konzept durch seine jahrelange praktische Tätigkeit weiterentwickelt und praktiziert und kombiniert die vier Formen der Outreach-Arbeit in Abhängigkeit der örtlichen Gegebenheit (²):

Die Outreach-Tätigkeit im sogenannten „detached-outreach-model“ findet im öffentlichen Raum statt, z. B. in Parks, in Shoppingzentren, auf der Straße oder am Bahnhofsgelände. Dort tritt man mit den Menschen in Kontakt. Beim sogenannten „peripatetic-model“ findet die Outreach-Arbeit in den Räumlichkeiten oder Organisationen der jeweiligen Communitys statt, z. B. in religiösen Zentren, in Vereinen und Community-Verbänden. Hier wird sekundär mit den Individuen gearbeitet, primär steht die jeweilige Organisation oder auch die enge Zusammenarbeit mit den Schlüsselpersonen (Imame, Gruppenleiter_innen, Shopbesitzer_innen etc.) in diesem Modell im Vordergrund. Beim „domicillary model“ sucht man die Menschen zu Hause in ihren Wohnungen auf. Beim sogenannten „satellite-model“ wird an einem zentralen Platz ein Service nach dem Motto „one stop shop“ eingerichtet – für Abklärung, niederschwellige Beratung und Informationen, aber vor allem auch für treffsichere Weitervermittlung zu diversen spezialisierten Einrichtungen. In der Praxis von IKEMBA findet diese Empowerment-Beratung mit dem „one-stop-shop“ Prinzip im Vereinsbüro statt.

Um die Menschen aus der Isolation zu holen und die Zugangsbarrieren zu überwinden, sind unsere Outreach-Arbeiter_innen vor Ort präsent, im Lebensumfeld der Menschen und bauen Vertrauen auf. Sie bieten Informationen an und motivieren die Personen zur Inanspruchnahme von Hilfe, (Weiter-)bildung oder zur Teilnahme an präventiven Angeboten. Gearbeitet wird auf Spielplätzen, in Parks, in Shops und Einkaufshäusern und auf sonstigen öffentlichen Plätzen. Wir arbeiten auch sehr eng mit Schlüsselpersonen aus den unterschiedlichen Communitys zusammen. Das sind Personen, welche innerhalb der Community viel Einfluss haben, wie etwa Pastoren, Imame oder Guppenleiter_innen, aber auch Besitzer_innen von Shops, Lokalen und Dienstleistungsunternehmen. So hat IKEMBA die Möglichkeit, Veranstaltungen in Kirchen und Moscheen, Geschäften oder Lokalen anzubieten und dort viele Menschen zu erreichen, die durch herkömmliche Informationskanäle nicht erreichbar sind.

Literaturverweise:

¹ Amtsblatt der Europäischen Union L165/31. Empfehlung des Rates vom 18.6.2003.

² Dewson, Davis & Casebourne (2006): Maximising the role of outreach in client engagement. A report of research carried out by the Institute for Employment Studies on behalf the Department for work and Pensions. Department of Work and Pensions. Research Report No. 326, Norwich. Link